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FRIEDERIKE A. KOZELSKY-SCHARA  



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Friederike Kozelsky-Schara ist eine österreichische Künstlerin, die in Wien und Baden lebt und arbeitet. In einem Interview sprachen wir über ihren künstlerischen Hintergrund, darüber wie sie arbeitet, wo sie ihre Inspiration findet und über Ihre Interessen in Bezug auf zeitgenössische Kunst.



IHRER BERUFUNG DER KUNST SIND SIE ERST SPÄT GEFOLGT?

Ich hatte nicht den Mut, nach meiner kaufmännischen Ausbildung den Weg einer Künstlerin einzuschlagen – es hat nicht den Vorstellungen meiner Erziehung entsprochen. Vor 50 Jahren war es schwer, einen so unkonventionellen Beruf zu ergreifen. Heute frage ich mich allerdings immer wieder, was wäre wohl wenn …. ???


KUNST WAR ABER IMMER BESTANDTEIL IN IHREM LEBEN?

Ja, allerdings nur am Rande (Besuche von Museen, Kirchen, mystische Orte etc. ). Was ich dort gesehen habe, hat mich immens beeindruckt. Immer wieder gehe ich an diese Plätze zurück um die Erinnerung wach zu halten.


SIE KOMMEN AUS KÄRNTEN?

Richtig, ich bin in einem ländlichen Umfeld aufgewachsen, mit Blick auf die mächtigen Karawanken – eine wunderschöne Landschaft und eine behütete Kindheit, die aber auch einengend waren. Ich wollte etwas darüber hinaus schauen - Neues entdecken.


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NACH DER SCHULE MIT 18 JAHREN SIND SIE NACH LONDON?

Diese Stadt war für mich damals der Inbegriff von Freiheit, Möglichkeiten und Toleranz. Dort habe ich auch begriffen, dass Kunst ein wichtiger Bestandteil unseres Daseins ist und über alle Grenzen hinaus verbindend sein kann. Die Museumslandschaft in London war für mich atem-beraubend. Es ist traurig, dass Großbritannien nicht mehr Teil der Europäischen Union ist.


IHR WEG FÜHRTE SIE JEDOCH ZURÜCK NACH ÖSTERREICH, NACH WIEN?

Nun lebe ich seit mehr als 40 Jahre in dieser Stadt, die sich seit den 80er Jahren sehr zum Vorteil entwickelt hat. Heute bin ich dankbar hier leben zu dürfen. Die vielen Möglichkeiten an Kultur und Kunst und die Schönheit der Stadt haben es mir besonders angetan und sind Inspirationsquellen für meine Kunst


SIND SIE EINE POLITISCHE KÜNSTLERIN?

Nein, nicht mit meiner Kunst. Das überlasse ich anderen. Ich bin aber schon ein politischer Mensch und beobachte mit Sorge die Social-Justice Aktivisten mit ihrer Identitätspolitik, die zum Ziel hat, intolerante Gesellschaften zu etablieren. All das ist für mich totalitär und hat nichts mit Gleichheit zu tun.


ZURÜCK ZUR KUNST - WIE HAT ALLES BEGONNEN?

Irgendwann wollte ich wissen, wie es sich anfühlt, mit einem Pinselstrich so viel Ausdruck und Emotionen hervorbringen zu können, dass Menschen staunend davor stehen. Und plötzlich war mir klar, ein Pinselstrich ist mehr als ein Pinselstrich. Ab dem Zeitpunkt habe ich mich mit den Techniken der Malerei auseinandergesetzt, habe begonnen zu malen und kann mir heute als Autodidaktin ein Leben ohne MALEN nicht mehr vorstellen.


WOHER STAMMEN DIE IDEEN ZU DEN WERKEN?

Ideen sind ständig im Kopf. Ich fotografiere, lasse mich vom Alltag inspirieren oder mein Innerstes sprechen. Farben, Emotionen, vor allem Musik, Landschaften und urbanes Leben - alles was ich verinnerlicht habe, findet irgendwann einen Ausdruck in Form eines Werkes.


IHRE BILDER HABEN FAST IMMER TITEL?

Ja, denn ich finde es spannend, zu meinen Werken auch einen persönlichen Gedanken hinzuzufügen. Das soll dem Betrachter keinen Weg vorgeben oder ihn in seiner Interpretation hemmen: Es ist ein kleiner Blick „hinter die Leinwand“ - direkt hinein in meine Schaffensphase.


BEGINNT IHRE KÜNSTLERISCHE ARBEIT MIT VORARBEITEN?

Die Vorarbeit findet in meinen Gedanken statt. Ganz selten, dass ich mir ein konkretes Thema vornehme und es entsprechend umsetze. Die weiße Leinwand vor Augen und die Gefühle und Ideen von innen führen den kreativen Prozess an.


HABEN SIE VORBILDER AN DENEN SIE SICH ORIENTIEREN?

Mich beeindrucken ganz unterschiedliche Künstler und es gibt so viele außergewöhnliche davon, wie z.B. Sandro Botticelli, Henri Matisse, Gerhard Richter, Edward Hopper oder Paul Cezanne, Jackson Pollock oder Lucio Fontana. In Österreich sind es Arnulf Rainer, Markus Prachensky, Xenia Hausner, Maria Lassnig, Hans Staudacher und vor allem Herbert Brandl. Aber die Liste könnte man ewig weiter führen. Man wird durchaus von anderen Positionen mitgetragen.


ARBEITEN SIE AN MEHREREN BILDERN GLEICHZEITIG?

Immer, je nach Tagesverfassung und verfügbarer Zeit. Ich arbeite intuitiv und impulsiv. Oft übermale ich auch Werke wieder. Durch das Auftragen von mehreren Farbschichten entstehen ganz neue Effekte. Die Acryltechnik ist von großer Toleranz.


IHRE BEVORZUGTEN WERKSTOFFE?

Ich male hauptsächlich mit Acrylfarben auf Leinwand. Meine Bildsprache ist Großteils abstrakt. Aber auch Collagen finden Eingang in meinen Arbeiten. Neuerdings auch Fotografien, die ich mit Acrylfarbe bearbeite.


INTERESSIEREN SIE AUCH AUFTRAGSARBEITEN?

Natürlich freut es mich, wenn Menschen auf mich zukommen und ein ganz besonderes Werk haben möchten. Allerdings kann der Prozess vom tatsächlichen Auftrag bis zur Fertigstellung sehr lang dauern…. und es schränkt den künstlerischen Freiraum doch auch ein.


WAS HALTEN SIE VOM DERZEITIGEN KUNSTMARKT?

Es ist erstaunlich in welchen Dimensionen heute am internationalen Kunstmarkt, aber auch in Österreich gehandelt wird. Kunstschaffende nehmen sich aus dem Rennen, wenn man sich dem entsagt. Einengend finde ich, dass ein Werk auf den ersten Blick einer bestimmten Künstlerin oder einem Künstler zuzuordnen sein soll. Ein bekannter Auktionator hat mir einmal gesagt, mir fehlt noch die erkennbare Handschrift… (schmunzelt). Mag sein, aber genau das finde ich spannend. Die Werke sollten die Betrachter berühren, ihnen gefallen und nicht nur gekauft werden, weil sie von jemand Bestimmtem signiert wurden.


BEI SAMMLUNGEN IST DAS ABER UNUMGÄNGLICH?

Ja, da stimme ich Ihnen zu. Trotzdem fände ich es interessant, wenn in Sammlungen Werke hängen, die von unbekannten Künstlern stammen. Leider sieht man hauptsächlich arrivierte Künstler auf Kunstmessen, in Galerien oder eben in Sammlungen.


SIE SIND GROSSTEILS KARITATIV TÄTIG?

Von Beginn an habe ich mich entschlossen, meine Werke karitativen Organisationen zu überlassen. Der Verkauf bei diesen Kunst-Auktionen spricht für sich. Alle meine Werke haben immer wieder Käufer gefunden. So macht mein Schaffensprozess auch Sinn und hilft anderen. Kunst sollte niemals elitär sein.


WIE SIEHT ES MIT AUSSTELLUNGEN AUS?

Da ich keinen großen ökologischen Fußabdruck mit meiner Kunst hinterlassen möchte, male ich sehr bedacht und überlegt. Meistens habe ich zu wenige Kunstwerke um Einzelausstellungen ausrichten zu können. An Gruppenausstellungen habe ich schon öfters erfolgreich teilgenommen.


NÜTZEN SIE DIE NEUEN MEDIEN?

Ich bin auf Instagram, aber das nimmt sehr viel Zeit in Anspruch. Allerdings geht es heute ohne neue Medien nicht mehr. Will man als Künstlerin ökonomisch erfolgreich sein, braucht man eine Galerie oder einen professionellen Kunstvertrieb. Was diesen Punkt betrifft, bin ich leider etwas nachlässig und habe mich bis jetzt nicht darum bemüht.


WAS KOMMT ALS NÄCHSTES?

Was mir die Intuition eingeben wird ……. nichts Konkretes. In jedem Fall möchte ich mich weiter entwickeln und durchaus neue kreative künstlerische Möglichkeiten erkunden.


DANKE FÜR DAS GESPRÄCH

Danke für Ihre Zeit